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Heimito von Doderer
Ilse (verh. Mayer) (1882-1979)
Almuth (verh. Martinek) (1884-1978)
Wilhelm (genannt Immo) (1886-1975)
Helga (verh. Hauer) (1887-1927)
Astri (verh. Stummer) (1893-1989)
Sein ungewöhnlicher Vorname rührt daher, dass seine Mutter bei einem Spanienurlaub Gefallen an dem Vornamen Jaime beziehungsweise dessen Koseform Jaimito gefunden hatte, den sie dann als "Heimito" eindeutschte. Im Familien- und Freundeskreis wurde Do-derer auch "Heimo", "Heimerl" oder "Heimchen" genannt.
Doderer wurde im Laudonschen Forsthaus in der Nähe von Hadersdorf-Weidlingau geboren, das der Familie während der Arbeiten an der Wienflussregulierung vorübergehend als Aufenthalt diente. Das Haus steht nicht mehr. An seiner Stelle befindet sich heute ein Gedenkstein. Das Stadthaus der Familie lag im 3. Wiener Gemeindebezirk Landstraße in der Stammgasse. Errichtet wurde es von Max von Ferstel, dem Sohn des Erbauers der Votivkirche, Heinrich von.
Ferstel.1902 wurde Doderer in die Übungsschule der k.k. Lehrerbildungsanstalt in der Sophienbrückengasse (heute Kundmanngasse) eingeschult, später besuchte er das im gleichen Gebäudekomplex befindliche humanistische Gymnasium. Im Sommer 1903 wurde der für die Familie erbaute Sommersitz Riegelhof in Prein an der Rax bezogen, in dem der Autor später nach Möglichkeit die Sommermonate verbrachte. Doderer war ein eher mittelmäßiger Schüler. Mit einem seiner Nachhilfelehrer hatte der jugendliche Doderer erste homoerotische Erfahrungen, während er gleichzeitig auch in Bordellen und anderweitig mit Mädchen und Frauen verkehrte. Zeit seines Lebens hatte Doderer neben bisexuellen auch ausgeprägt sadistische Neigungen.
Nach seiner aufgrund ungenügender Leistungen im Griechischen nur dank eines mit Mehrheit gefällten Kommissionsbeschlusses zuerkannten Matura 1914 immatrikulierte sich Doderer für das Wintersemester an der
Universität Wien im Fach Jus. Im April 1915rückte er als Einjährig-Freiwilliger bei den noblen Dreier-Dragonern, einem Kavallerieregi-ment, ein. Nach der Grundausbildung wurde er Mitte Januar 1916 als Infanterist nach Ga-lizien und schließlich in die Bukowina nahe Czernowitz versetzt. Am 12. Juli 1916 geriet er nahe Olesza in russische Kriegsgefangenschaft.
Etwa einen Monat nach seiner Gefangennahme wurde Doderer zusammen mit anderen Offizieren nach Sibirien in das Gefangenenlager Krasnaja Rjetschka nahe Chabarowsk verlegt. Im Lager beschloss er Schriftsteller zu werden und verfasste erste Texte (eine Auswahl daraus erschien posthum unter dem Titel Die sibirische Klarheit). Im April 1918 wurden die Gefangenen im Gefolge des Friedensvertrages von Brest-Litowsk von den Bolschewiki entlassen und begannen per Zug die Rückreise nach Österreich. Die Wirren des Russischen Bürgerkriegs führten jedoch dazu, dass die kriegsgefangenen Österrei-cher nur bis
Samara kamen. Da die Weiterreise nach Westen unmöglich war, wurde beschlossen, zurück nach Sibirien zu fahren. Die Rückreise endete in Nowo-Nikolajewsk (dem heutigen Nowosibirsk), wo die Österreicher in ein Lager außerhalb der Stadt eingewiesen wurden. Ende 1918 wurden sie vor der herannahenden Roten Armee von den Weißen weiter nach Osten verlegt und in ein primitives Lager bei Krasnojarsk gebracht, wo sie vom Roten Kreuz durch Elsa Brandström unterstützt wurden. Dennoch starben viele Gefangene in dieser Zeit am Flecktyphus. 1920 wurden die gefangenen Österreicher endlich entlassen; am 14. August kam Doderer in Wien an.
1920 bis 1932 [Bearbeiten]
Ende 1920 nahm Doderer sein Studium wieder auf und wechselte zu Geschichte und Psychologie. Hervorzuheben unter seinen akademischen Lehrern sind die Historiker Oswald Redlich und Heinrich von Srbik sowie insbesondere die Psychologen Karl Bühler und Hermann Swoboda, ein Freund Otto Weiningers.
Seiner Eltern angewiesen und wohnte weiterhin im Haus der Familie; erst 1928 konnte er ein eigenes (Untermiet-)Zimmer im Bezirk Döbling beziehen. 1927 beging seine Schwester Helga (Vorbild der Etelka in der Strudlhofstiege) Selbstmord. 1930 erschien der Roman Das Geheimnis des Reichs. Im selben Jahr heiratete Doderer nach zahlreich vorangegangenen Trennungen und Versöhnungen - ein gegebenes Heiratsversprechen einlösend - Gusti Hasterlik. Die Ehe wurde nur proforma geführt, eine gemeinsame Wohnung weder gesucht noch bezogen. 1932 trennte sich das Paar endgültig. Die Scheidung, von Doderer erst nach dem "Anschluss" 1938 energisch betrieben, fand angesichts der Notlage der "rassisch" gefährdeten Gusti unterunerfreulichen Umständen statt.
1933 bis 1945 [Bearbeiten]
Am 1. April 1933 trat Doderer der NSDAP in Österreich bei. Beeinflusst wurde diese Entscheidung von seiner Schwester Astri und einigen Freunden, die der Partei ebenfalls beitraten.
Eine Rolle spielte sicherlich auch Gerhard Aichinger, ein zeitweiliger Hauptschriftleiter der österreichischen NS-Parteizeitung Deutsch-österreichische Tageszeitung, der ab April 1933 und bis zum Verbot der DÖTZ am 22. Juli 1933 regelmäßig Kurzgeschichten von Doderer (insgesamt vier) auf der Literaturseite des Blattes publizierte.
Doderers Verhältnis zum Nationalsozialismus ist widersprüchlich. Einerseits findet sich in seinen Werken keinerlei Anpassung an die NS-Ideologie und erst recht nicht an damit verwandte Kunstrichtungen (hier lebte Doderer ganz in seinem eigenen Universum), andererseits versuchte er (allerdings ohne Erfolg) seine Parteimitgliedschaft zu nutzen, um in deutschen Zeitschriften zu veröffentlichen und einen deutschen Verleger zu finden.
Im August 1936 zog Doderer nach Deutschland, wo er sich in Dachau niederließ (das dortige Konzentrationslager scheint er nicht wahrgenommen zu haben, zumindest findet sich dazu keine
Bemerkung in Tagebuch oder Briefen). Er trat der deutschen NSDAP bei (in Österreich war die Partei am 19. Juni 1933 verboten worden) und stellte einen Antrag zur Aufnahme in die Reichsschrifttumskammer. Seit Ende des Jahres 1929 hatte Doderer an einem Romanprojekt mit dem Arbeitstitel "Dicke Damen" gearbeitet, das nach einigen Jahren in "Die Dämonen der Ostmark" umbenannt wurde. Der 1. Teil des Romans lag 1936 abgeschlossen vor, weitere Bände, in denen (unter anderem) eine gesellschaftliche Apartheid von Juden und Ariern in Österreich modellhaft dargestellt hätte werden sollen, wurden konzipiert, aber nicht ausgeführt und im Zuge einer ersten Revision des Textes 1939/1940 verworfen. Ab Ende 1936 begann Doderer sich allmählich vom Nationalsozialismus zu distanzieren, eine Entwicklung, die mit seinem Übertritt zur katholischen Kirche 1940 ihren Abschluss fand. Aus der NSDAP trat er jedoch nicht aus und bekannte sich auch nach Ende der NS-Herrschaft zu seinem„barbarischen Irrtum“. 1937 lernte er Emma Maria Thoma kennen, seine spätere zweite Frau. Im selben Jahr kam der Kontakt mit dem Verlag C. H. Beck zustande, bei dem 1938 Doderers erster großer Roman „Ein Mord den jeder begeht“ erschien. Ende August des Jahres kehrte er nach Wien zurück, wo er – zusammen mit Albert Paris Gütersloh – ab September eine Wohnung in der Buchfeldgasse 6 im 8. Wiener Gemeindebezirk Josefstadt bezog. Sein Übertritt zum Katholizismus 1940, den er seit 1939 durch Katechumenenunterricht bei dem Jesuitenpater Ludger Born (später Leiter der Erzbischöflichen Hilfsstelle für nichtarische Katholiken) vorbereitet hatte, führte zu einer intensiven Lektüre des Thomas von Aquin, dessen Theorien in der Folge in Doderers Werk einen deutlichen Niederschlag fanden. Ende April 1940 wurde Doderer zur Wehrmacht eingezogen. Als Reserveoffizier der Kavallerie ohne besondere Qualifikation wurde er zurLuftwaffe abkommandiert, wo er im Hinter-land mit Verwaltungsarbeit und Bodentruppenkommandos betraut wurde. Dienstorte wa-ren zunächst Breslau, dann verschiedene Standorte in Frankreich, wo er mit der Nieder-schrift der Strudlhofstiege begann. 1942 wurde er in die Nähe von Kursk verlegt. Ab Ende1942 litt er an schweren Trigeminusneuralgien und wurde deswegen, nach einem Laza-rett-Aufenthalt, von Einsätzen an der Front befreit und fortan zumeist innerhalb der Rei-chsgrenzen eingesetzt. Ab Mai 1943 diente er in Wiener Neustadt und schließlich in BadVöslau. Nach mehreren weiteren Versetzungen wurde er im April 1945 nach Oslo abkom-mandiert, wo er das Kriegsende erlebte. 1945 bis 1951 [Bearbeiten] Die Strudlhofstiege in Wien Das dem Roman vorangestellte Gedicht auf einer Tafel am Fuß der Strudlhofstiege inWien Ende 1945 wurde Doderer in Norwegen aus der Kriegsgefangenschaft entlassen. EndeJanuar 1946 konnte er nach Österreich zurückkehren. In derfolgenden Zeit bemühte sichDoderer mit Hilfe der Zeugnisse von Fre