Concetti Chiave
- Die Romantik, die von 1797 bis 1830 dauerte, war geprägt von der Französischen Revolution und dem Einfluss Napoleons, wobei sie sowohl progressive als auch konservative Strömungen umfasste.
- Novalis prägte den Begriff "Romantik", der sich gegen den Rationalismus der Aufklärung stellte und Themen wie das Wunderbare, Exotische und das Mittelalter umfasste.
- Die Frühromantik, beeinflusst von Philosophen wie Fichte und Schelling, zeichnete sich durch die progressive Universalpoesie aus, die alle Literaturgattungen vereinte.
- Die Spätromantik betonte nationale Gefühle und die Liebe zur Natur, während sie sich von der philosophischen Tiefe der Frühromantik entfernte.
- E.T.A. Hoffmanns Werke, die das Hässliche und Groteske darstellten, reflektierten den Zwiespalt zwischen Kunst und bürgerlichem Leben in der Restaurationszeit.
Als progressive Macht die Romantik beginnt als Gegenströmung zur Klassik durch ihre enthusiastische
Aufnahme der Franzosische Revolution gegen die Gewaltherrschaft Napoleons.
Als konservative Macht die Ergebnisse der Revolution und der Despotismus von Napoleon enttäuschten
die Romantiker. Die Spatromantik ließ konservative Tendenzen erkennen, durch ihr positives Machten wie Staat, Volk und Religion.
Der begriffe Romantik
Novalis hat zum ersten Mal den Begriffe “Romantik“ verwendet. Der Begriffe Romanik bezeichnet eine neue Oppositionsströmung gegen alte, klassische Literaturausdrucke. Mit dem Begriffe “romantisch“ verbinden sich bestimmte Motive: das Wunderbare, Exotische, Abenteuerliche, Sinnliche, Schaurige, das Interesse an der nature des Menschen und die Vorliebe für ferne Zeiten (Mittelalter) und für ferne Länder (Orient). Die Romantik wendet sich gegen den Rationalismus der Aufklarung and proklamiert die Freisetzung der Phantasie, des Unbewussten und des Irrationalen.
Die Frühromantik
Ist die erste Phase des Romantik und gehet von 1793 bis zu Novalis’ Tod im Jahre 1801. In dieser ersten Phase stand der philosophisch-theoretische Gedanke im Vordergrund. Grosse Denker und Philosophen wie Fischte und Schelling standen in Kontakt zu Autoren der Romantik und beeinflussten ihre Werke.
Friedrich Schegel (1772-1829)
Er war der echte Theoretiker der Frühromantik, leitete die neue Poesie aus der Sehnsucht nach dem Unendlichen ab und bezeichnete sie als progressive Universalpoesie, die mit Hilfe der Phantasie alle Gattungen der Literatur vereinigte.
Er dachte dass die Poesie eine Progressive Universalpoesie war und dass die alle Gattungen der Poesie wieder zu vereinigen. Progressive ist die Methode diese romantischen Poesie, universal ist ihr Ziel.
Progressiv weil die romantische Poesie nach dem Unendlichen und Unbestimmten, und nach der Vollkommenheit strebt.
Universal weil die romantische Poesie alle Kunstarten in sich vereinigen soll (Theater, Prosa, Lyrik,Musik usw.)Das Ziel ist das Gesamtkunstwerk.
Wiederkehrende Motive der Frühromantik
Aus dem Streben der Romantiker nach dem Unendlichen und der Vollkommenheit entstand der neue Begriffe der Sehnsucht. Die Sehnsucht ist nach der Definition von Novalis ein „Süß-bitteres Gefühl“, sondern ein unbestimmtes Gefühl, das sich von „Nostalgie“ unterscheidet.
Nostalgie ist den Wunsch nach etwas Bestimmten und Vergangenem.
Sehnsucht ist das Streben nach dem Unbekannten, dem Unerreichbaren und dem Unbestimmten.
Novalis meinte dass der Dichter die Welt romantisiert sollte. Das Mittel dieser Romantisierung ist die Phantasie. Ein weiterer Begriff ist die Romantische Ironie. Damit spotteten die Romantiker über die Philister, über sich selbst und über den Leser. Die romantische Ironie erscheint einfach als Fähigkeit des Dichters, eine phantastische Welt zu schaffen, und se wieder zu zerstören, sobald das Publikum von der Wirklichkeit dieser Welt überzeugt ist. Der Autor schafft eine neue Welt, dass das wahr ist, dann zerstört er alles, was er geschaffen hat. Dadurch distanziertem sich die Dichter in ihren Werken selbst von der erzeugten Illusionen. Die Romantische Ironie wurde von Schlegel theoretisiert, aber sie erreichte ihre Blütezeit mit Hoffman in der Spätromantik.
Novalis (1772-1801)
Novalis ist der Dichtername von Friedrich Leopold Freiherr von Hardenberg. Novalis, aus dem Lateinische „nova res/lex“ stammt. Novalis starb mit 29 jähren an Tuberkulose. Er hat eine melancholischen Charakter, er neigte zu Schwermut. Seine Melancholie tauch in alle Werken auf und wurde durch schmerzliche Erlebnisse gesteigert: Tod seines Bruders und der 14 Jährigen Geliebten Sophie. Es ist also kein Zufall, dass seine Dichtung nach dem Tode strebt.
Novalis wurde von der Philosophie Schellings beeinflusst (Einheit von Natur und Geist, gibt es keine tote Materie). Als Dichter wollte Novalis durch die Phantasie die Welt romantisieren.
Die Hymnen an die Nacht
Die Nacht, das Dunkle im Gegensatz zum Licht, wird für Novalis zum Urelement des Menschen, das ihm die Möglichkeit der Erkenntnis schenkt. In der Nacht kann man sich mit der Gottheit und mit dem Jenseits vereinigen. Allen romantischen Autoren die Nacht lieben, in der sie dichten und denken. Die Hauptmotive dieser Sammlung sind die Nacht und der Tod.
-die Hymne beginnt einem Lob des Tages
-alle Menschen lieben das Licht, weil dank dem Licht kann man alle Wunderbar beobachten
-der Autor spricht auch von den drei Naturreichen und die Menschen
-im zweiten Teil bewundert der Dichter die Nacht, die eine magische Kraft hat
-in den letzen Teil verstehen wir, dass die Nacht Moment der Wiedervereinung mit der Geliebten ist, die
gestorben ist
-die Nacht ist das Reich des Traums und der Phantasie, wo das Unmögliche möglich werden kann
Die Spätromantik
Die zweite Phase von Romantik ist die Spätromantik. In diese Phase das National Gefühl sehr wichtig ist. Diese Phase der deutschen Romantik unterscheidet sich von der früheren Phase. Dieser Unterschied ist vor allem Folge der neuen geschichtlichen Ereignisse. Zwischen den zwei romantischen Perioden fanden die Kampfe von Jena und Auerstadt gegen Napoleon statt. Am ende haben wir die Geburt des deutschen Nationalismus.
Die Unterschiede zwischen Frühromantik und Spätromantik
Die Spatromantik ist nicht mehr so philosophisch und theoretisch wie die Frühromantik. Sie hat einen praktischen Charakter und einen frohen Natursinn. Die thematischen sind die Liebe zur Natur und zur Heimat, die Wanderlust, die Einsamkeit in der Natur, die Vorliebe für merkwürdige und zauberhafte Landschaften. Die Sehnsucht wird jetzt zu Wanderlust. Ganz neue ist die Rolle des Einzelnen, als Mitglied einer Gesellschaft. Die Liebe zum Mittelalter. In allen Bereichen ersetzen der Nationalismus den Kosmopolitismus. Aus dem Nationalgefühl dieser Zeit entstehet die Vorliebe der Spätromantiker für die deutsche Vergangenheit für Märchen.
Joseph von Eichendorff (1788-1857)
Er ist in einen katholischen Familie geboren. Seine Verehrung mit der Natur beeinflusst stark seine Weltauffassung. Er fühlte sich vom Volkslied angezogen. Eichendorff war vor allem Lyriker und ist noch heute der volkstümlichste Dichter der Romantik. Seine Idealen waren die Natürlichkeit, die Einfachheit, die Klarheit und die Frömmigkeit.
Wiederkehrende Motive
Eichendorff beschreiben die Schönheit der Natur und der deutschen Heimat. Die Sehnsucht bleibt die Dominante auch in den Liedern Eichendorffs. Das Lied stehet im Mittelpunkt der ganzen literarischen Produktion Eichendorffs. Alle Figuren seiner Erzahlungen singen Lieder. Sie sind die Stimme der Seele der Hauptfigur. Das Schloss ist zum Symbol der alten schonen Zeit, der politischen Stabilität der Vergangenheit wird. Der Wald eine nicht immer positive Bedeutung hat.
Aus dem Leben eines Taugenichts
Der Protagonist ist ein junger Mann. Er ist ein einfaltiger Mensch, der in einer phantastische Welt lebt und das bürgerliche leben nicht akzeptiert. Er will nicht arbeiten. Er besitzt ein künstlerisches Temperament. Der junge Protagonist wird vom Vater weggejagt, weil er keine Arbeit erlernen will.
Das Lied zeigt eine neue Lebensphilosophie: nur der Wanderer ist glücklich, weil er sich nicht mit den Problemen des Alltagslebens, mit Arbeit, Familie, Kindern usw. zu beschäftigen braucht. Das Wanderleben erscheint fast als eine Gnade Gottes. Der Taugenichts lebt in einer phantastische Welt und ist immer zufrieden. Mit seiner Geige untern Arm wandert der Taugenichts durch die Welt.
Der Protagonist des Romans hat seine junge Frau mit einem jungen Herrn gesehen und denkt, dass sie schon verheiratet ist. Er fühlt sich enttäusch, aber nicht verzweifelt. Er sitzt auf einem Baum, in den Ruinen seines Glücks. Er ist in die Natur versunken, er ist fast ein Teil der Natur selbst.
Der Taugenichts wird von der alten Wanderlust ergriffen, und ihm ist die bürgerliche Welt unerträglich geworden: er muss fliehen. Ihm ist wie ein Vogel um die ersehnte Freiheit zu genießen. Solche Reiselust bildet eine praktischere Antwort auf die unbestimmte Sehnsucht der Frühromantik. Im Zimmer liegen noch seine Dinge: Rechnungsbuch, Schlafrock, Pantoffeln, Pfeife… das sind Symbole für die bürgerliche Existenz, für die wirkliche Welt, in die Hans versucht hat, sich einzugliedern aber in der er sich nicht zurecht finden kann. Die Geige ist also Symbol der Phantasie, des Traumes, der Wanderlust. In der Musik schafft sich der Taugenichts sein Glück neu.
Ernst Theodor Amadeus Hoffman (1776-1822)
E.T.A. Hoffmann wurde in Königsberg geboren und führte ein romantisch-bewegtes Leben. Er hielt sich in verschiedenen Städten auf und übte zahlreiche Berufe aus: er war Beamter, Dirigent, Dramaturg, Musiker, Kappelmeister, Maler, Karikaturist und schließlich Kammergerichtsrat in Berlin. Dank seinem Talent war er also nicht nur ein Dichter, sondern auch ein Musiker und Maler. Er bewunderte besonders die Werke von Mozart und aus diesem Grund wählte er sich den dritten Vornamen Amadeus. Mozart galt für Hoffmann als höchste Verkörperung einer großartigen Musik, die im Gegensatz zur sakralen, italienischen Musik der Vergangenheit.
Hoffmann gilt als typischer, talentierter Künstler. Eine pessimistische Lebensauffassung druckt sich in den dämonischen Zügen seiner Dichtung aus, die Amerikaner Poe, den Russen Tschechow, und den Franzosen Baudelaire beeinflusst hat.
Wiederkerhende Motive
In seinen Novellen, Erzahlungen, Märchen und Romanen schildert Hoffmann das Hässliche, das Übertriebene, das Grausige, das Unglaubliche und das Groteske. Aus diesem Grund wurde er von vielen Zeitgenossen wie Goethe scharf kritisiert. Im Mittelpunkt seiner Werke stehen immer romantische Figuren. Als Zentralthema kehrt obsessiv der unlösbare Widerspruch zwischen Kunst und Leben in der Gesellschaft des Restaurationszeitalters immer wieder. Seine Helden sind Originale, Außenseiter, Sonderlinge, die in einer künstliche Marionettenwelt leben. Hoffmann bevorzugte die Nachseiten der Natur. Der Zwiespalt zwischen Traum und Wirklichkeit wird bei Hoffmann noch schmerzlicher als bei Eichendorff: jetzt ist der Künstler ein Außenseiter und er weiß , dass er keine anerkannte Stelle im bürgerlichen Leben haben kann. Nicht zufällig sind die Hauptgestalten von Hoffmann oft Geistesgestörte Doppelgänger. Sie erleben in den meisten Fallen eine Bewusstseinsspaltung. Nur mit Schwierigkeit kann der Leser eine Grenzlinie zwischen Wirklichkeit und Phantasie ziehen. Realität und Traum sind in Hoffmanns Novellen so eng miteinender verschmolzen, dass es nicht immer möglich ist.
Das Biedermeter
GESCHICHTLICHE VORAUSSETZUNGEN: DIE EPOCHE DER RESTAURAZION
In der erste Hälfte des 19. Jahrhunderts zeigt die deutsch-europäische Geschichte ein deutliches Doppelgesicht: einerseits die Restauration mit der Wiederherstellung des „Ancient Regime“, andererseits die bürgerliche Revolutionen (1830-1840). Seit 1813 bis 1815 gab es die Befreiungskriege gegen Napoleon und sie hatten viele Neuheiten gebracht: zum Beispiel die Illusion der nationalen Einigung, das Erfordernis einer neuen Verfassung und liberaler Reformen,… Wegen des Wiener Kongresses war das nicht möglich. Der Wiener Kongress sollte den Großmächten Europas eine neue Ordnung geben.
Er dauerte von September 1814 bis Juni 1815, um di politische Karte Europas neu zu bestimmen. Der Kongress war „der Kongress tanzt“ ironisch genannt. Der deutsche Bund trat nach dem Wiener Kongress an die Stelle des alten Reiches. Er war ein loser Zusammenschluss von souveränen Einzelstaaten. Der Bundestag war in Frankfurt und war ein einziges übergreifendes Organ (ein Gesandtenkongress). Der Bund war Handlungsfähig nur, wenn die beiden Großmächte Preußen und Osterreich übereinstimmten. Der Frankfurter Bundestag unterdruckte alle Wunsche auf Einheit und Freiheit gerichtete. Presse und Publizistik waren unter Zensur und man kontrollierte die Universitäten: die Studenten reagierten mit starken Protest.
Die Fürsten waren enttäuscht: sie wollten ihre alten Vorrechte bewahren. Zum, ersten Mal das Volk zufrieden, weil es die Einheit unter Führung eines Kaisers und Freiheit durch Mitregierung wünschte. Es gab eine politische Reorganisation der feudal-konservativen Kräfte und eine Wiederherstellung der Selbständigkeit aller deutschen Fürsten. Das Resultat war ein geschwächtes, uneiniges Deutsche Reich. Bis zum Ersten Weltkrieg gab es eine lange Friedenszeit und schuf Staatsgrenzen.
1815 nahmen Russland, Preußen und Osterreich an der Heilige Allianz, die zum entscheidendsten Instrument der Restauration auf europäischem Gebiet wurde, teil. Am Anfang hatte sie nur positive Zwecke, zum Beispiel die Ordnung in Europa und die Regierung der Volker nach den Grundsätzen der christlichen Religion sichern. Aber bald zeigte sie ihre wahre Natur: sie wurde zu einer Polizeianstalt mit uneingeschränkter Macht. Ihr Zweck war die Herrschaft den absoluten Monarchen zu sichern. Sie übte auch eine sehr strenge Kontrolle über Politik und Kultur aus und sie unterdruckte radikal und liberale Tendenz.
Die Restauration prägte alle Bereiche des öffentlichen und Privatlebens: sie hatte die politische Repression der Andersdenkenden, die Abschaffung aller napoleonischen Staatseinrichtungen, die Wiedereinführung der Leibeigenschaft und die Anerkennung der politischen und sozialen Vorrechte des Adels. Die Restauration reagierte mit gegen alle freiheitlichen Bestrebungen mit Verboten, Zensur und Verbannung von presse- und Gedankenfreiheit. Die Literatur war von der politisch Stimmung determiniert.
REALISMUS (1840-1897)
GESCHICHTLICH-KULTURELLE VORAUSSETZUNGEN
Der Realismus entwickelte sich durch die Romantik und das Biedermeier und er wurde durch die Entwicklung der Technik und eine neue Philosophie beeinflusst. Diese Wende hangt von der Schwächung der Wirtschaft zugunsten der Industrialisierung ab. In der zweite Hafte des 19. Jahrhunderts lebten die Burger in ökonomischem Wohlstand, obwohl ihre kulturelle Bildung nur provinzielle war. Deutschland wurde ein kapitalistischer Industriestaat und neben dem Burgerstand entwickelte sich eine große Unternehmerklasse und der neue viert Stand der Lohnarbeiter. 1848 hatten die Philosophen Marx und Engels das „Manifest der kommunistischen Partei“ in England geschrieben. Der deutsche, literarische Realismus war ein „bürgerliche, poetischer Realismus“ und seine Vertreter fürchteten sich vor dem Materialismus des Proletariats. Der Realismus konnte die materialistische Perspektive von Marx und das gesellschaftlich-politische Interesse nicht übernehmen. Der Realismus nahm keinen metaphysischen Wert über: die Dichtung musste realistisch sein und die Natur wurde wissenschaftlich beobachten.
DER BEGRIFF „BÜRGERLICH-POETISCHER REALISMUS“
Die Schriftsteller der zeit interessierten sich nicht für das politische Leben und für den sozialen Problemen ihrer Zeit. Sie interessierten sich für das Landleben und die Heimat war für sie sehr wichtig. Der Realismus war „bürgerlich“ festgelegt, weil Bürgerlich die gesellschaftliche Herkunft der Autoren, die Inhalte, die meisten Hauptpersonen und das Publikum waren.
WIEDERKEHRENDE MOTIVE
Der deutsche Realismus unterscheidet sich von französische und russischen Realismus, die über die gesellschaftlichen Konflikte in ihrer politisch-historischen Dimensionen sprachen. Die Deutschen Realisten sprachen nur über die positiven und schonen Seiten der Wirklichkeit, also er hatte eine poetisierenden Charakter. Otto Ludwig war ein Theoretiker und er dachte, dass die Realisten eine Vorliebe für die kleinen Dinge und für die Einzelheiten hatten. Dank dieser Erklärung können wir den poetischen Realismus verstehen: er priest die Schönheit des Lebens der einfachen Leute (die Bauern), die in Berührung mit der Natur leben. In dieser Periode entwickelte sich eine neue Gattung, die Dorfgeschichte;: ihre Handlung spielte in bescheidenen und gemütlichen Häuschen, die von schönen Garten umgeben waren oder in der Nahe von einem Wald waren, der politische Realismus war keine einheitliche Bewegung, keine literarische Schule: die Realisten lebten isoliert voneinander und hatten kein offizielles Programm. Die wichtigsten Vertreter dieser Bewegung waren Storm, Keller, Fontane und Hebbel. Der Realismus nahm nicht an der europäischem Kultur teil, weil er typisch deutsch war.
THEODOR FONTANE (1819-1898)
1819 wurde er in der Nahe von Berlin als Sohn einer französische Familie geboren. Wahrend er Apotheker war, begann er zu publizieren. Er nahm am literarischen Sonntagsvereins „Der Tunnel über der Spree“, der sehr wichtig für die deutsche Kultur war, teil. Dort wurden große Werke geschaffen und er hat verschiedene junge Schriftsteller, wie Storm und Keller, kennen gelernt. Er hat Balladen, Reiseberichte und Artikel geschrieben, aber er konnte nicht seine Persönlichkeit als Mensch und Künstler zeigen. Wenn er alt war, entdeckte er den gesellschaftlichen Roman, der seiner Persönlichkeit am besten angemessen war.
1878 veröffentliche er den Roman „Vor der Sturm“.
Nur wenn er alt war, hat er del Naturalismus und seinen Schriftsteller kennen gelernte. Er war nicht ein völlige Vorlaufer des Naturalismus, weil er ein Pessimist war und weil er nicht über das Milieu des Proletariats sprach. Er dachte nicht, dass die Menschen als Ergebnis von Milieu, Rasse und Vererbung waren.
WIEDERKEHRENDE MOTIVE
In seinem Leben hatte Fontane den Untergang des Adels, den Aufstieg des Bürgertums und das Entstehen der großstadtgesellschaft erlebt. Er war der einzige, der sich der Konfrontation mit der neuen, bürgerlich-kapitalistischen, städtischen Wirklichkeit nicht entzog. Land end Dorfer waren für ihn keine idyllischen Fluchtorte: seine Romane spielen in Großstädten wie Berlin, unter der preußischen Aristokratie und unter dem Bürgertums. In seinen Werke wollte er die Gesellschaft beschreiben.
Des Gespräch ist sehr wichtig und seine Werken spielen oft in Salonkonversationen, wo die Aristokratie sich unterhalten. Durch das Gespräch verfolgt er verschiedene Zwecke: jedes Problem kann von verschiedene Gesichtspunkten aus betrachtet werden und die Einzelfiguren können bessere charakterisiert werden. Mit dem Gespräch konnte er über die Realpolitik Bismarcks, die Verarmung der Masen und die Klassen sprechen.
DIE EHEBRUCHROMANE
Mit dem Roman „L‘adultera“ entdeckte Fontane die Romanart und sprach er über die Salonkonversationen. Sie finden in einer Welt statt, wo Werte und Normen das Leben des Individuums determinieren. Die Hauptfigur des Salons ist eine junge, unreife und wohlerzogen Frau, die keine gute Kultur hat, aber betont das ihre Schönheit und ihre Unreife. Sie ist eine ewiges Kind und sie heiratet, nach dem Wunsch ihrer Eltern, einen älteren Mann, der ihre Erziehung fort setzt und ihre Sensibilität unterdruckt.
EFFI BRIEST
Das Thema des Ehebruchs ist zentral und steht auch im Mittelpunkt des Romans „Effi Briest“.
Inhalt: Die junge Effi nimmt den Vorschlag ihrer Eltern an, den achtunddreißig jährigen Baron und Landrat von Instetten zu heiraten. Besonders die Mutter ist mit dieser Ehe der Tochter zufrieden, weil sie zwanzig jähre früher den Baron von Instetten geliebt hatte. Effi hat keinen starken Charakter, keine große Persönlichkeit: sie wird zuerst von den Eltern und dann von ihrem Mann als ein Kind behandelt.
NATURALISMUS
GESCHICHTLICHE VORAUSSETZUNGEN: die Realpolitik Bismarcks und die wilhelminische Ära
Die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts ist von der Politik Bismarcks bestimmt, der die Einheit Deutschland herstellte. In den fünfziger Jahre war die Politische Lage unklar und widersprüchlich: zwei der fünf europäischen Großmächte (Preußen und Österreich) waren deutscher Sprache, aber sie hatten verschiede Ziele.
1871 wurde das zweite deutsche Reich proklamiert und der Kaiser war Wilhelm der Erst, König von Preußen. Dann gab es eine industrielle und wirtschaftliche Revolution wie in England und Frankreich: das sind die Jahre des sogenannte „mitteleuropaischen Hochkapitalismus“.
Die Politik Bismarcks, der ein Kanzler war, wurde „Realpolitik“ genannt, weil er immer die Kraft der realen Umstande erkennte und immer Kompromisslösungen versuchte, um das Gleichgewicht zu halten. Er band sich an verschiedene politische Partei, nach dem Bedürfnis des Moments.
In dieser Zeit wurde Deutschland ein hoch entwickelter Industriestaat und infolgedessen mehrten die Lohnarteiter. Mit der Industrialisierung gab es zwei neue gesellschaftliche Gruppen: den kapitalbesitzenden Unternehmer und den besitzlosen Arbeiter (den Proletariat). Der Lohn war gering und sie mussten viele Stunden arbeiten. Sonntags- Frauen- und Kinderarbeit wurden zu Regel. Das Proletariat organisierte sich in einer Partei, die in eine Gefahrdung für das Bürgertum war. Bismarck erklärte die sozialistische Partei und alle sozialistischen Vereine und Zeitschriften als illegal. Er hat auch etwas Positives für die Arbeiter gemacht: sie wurden gegen Krankheit und Unfall versichert.
Mit Wilhelm dem Zweiten in Deutschland ihren Hohepunkt und Deutschland war zur ersten europäischen Industrienation.
Der Innerpolitik
Sie enthaltet epochemachende Phänomene wie z.B. die Gründung wichtiger Industrien in der Branche der Chemie und der Schwerindustrie, einen Bevölkerungszuwachs und einen Urbanisierungsprozess. Man spricht von „Vermassung“ in den Städten. Aber diese Epoche hatte zwei gegensätzlichen Seiten: einerseits gab es die immer reicher Bourgeoisie, andererseits gab es das Proletariat, das nicht weniger als 12 Stunden täglich arbeitete und in den „Mietskasernen“ der Vorstadt wohnte. Also widersetzen sich Fortschritt und Elend.
Die Außenpolitik
Die Ara von Wilhelm, war außenpolitisch noch als innerpolitisch. Im Unterschied zu Bismarck, der eine aggressive und realistische Außenpolitik betrieben hatte, hatte Wilhelm der Zweite einen maßlosen Willen zur Macht und versuchte er die Kolonial Bismarcks zu einem Weltkaiserreich werden zu lassen. Deutschland öffnete sich dem Welthandel durch eine liberale Handelspolitik, die mit einer imperialistischen Großmachtpolitik verbunden war. Deutschland hatte Kolonien in Afrika, Asien und Ozeanien.
EXPRESSIONISMUS
DAS ENDE DER „WELT VON GESTERN“ UND DIE KRIESE DES „FIN DE SIECLE“
1914 endete die Zeit von Gestern, die die Zeit der bürgerlichen Sekurität, des Vertrauens zum Fortschritt, zu den Formen der Demokratie und zur Geldstabilität. Der erste Weltkrieg zerstörte die Welt von gestern, weil er ein großes Ausmaß erreichte und weil er dank der neuen Technik unmenschlich geworden war und eine ganze Welt der Zivilisation und der Ideen in Trümmer geschlagen hatte. Nach der Kriese des „fin de siecle“ gab es eine andere Kriese, die von den Fortschritten der Technik und der Wissenschaft verursacht wurde. Die neuen Kenntnisse und Entdeckungen hatten die Lebensweise und Lebensanschauung des Menschen verändert. In diese Periode hatte der Einzelne keine Gewissheiten mehr, insbesondere nach der Infragestellung der traditionellen Werte der Wahrheit, der Ich-Identität und der Persönlichkeit, die Freud durch seine Psychoanalyse aufgebracht hatte. Das Ich, das ein anderes Teil des Körpers ist, wird auf eine oberflächliche Kaske reduziert, unter der die Triebe da Chaos auslosen. Der Einzelnen ist nicht mehr sicher und er hat keine Struktur, um die Wahrheit zu unterschieden.
DIE EXPRESSIONISTISCHE BEWEGUNG
Die expressionistische Bewegung entwickelte sich in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts. Der Expressionismus war keine einheitliche Schule und erreichte seinen Hohepunkt in den Jahren unmittelbar vor dem Krieg bis 1923: viele Expressionisten starben im Krieg, oder sie begangen Selbstmord wahrend des Dritten Reichs. 1911 der Name Expressionismus wurde von Hiller von der Malerei auf die Literatur übertragen und sollte die Avantgarde bezeichnen.
Die neue Kunst hat einen subjektivistischen Charakter: das Ich beeindruckt die Realität aus sich selbst. Wahren im Impressionismus die Kunst von außen nach ihnen geht, geht die neue Kunst des Expressionismus von innen nach außen und die Expressionisten sollen die Instinkte, die Urkräfte, die Angst und die Empörung ins Bild darstellen: die Kunst ist das Ergebnis der Erschütterung der Seele.
WIEDERKEHRENDE MOTIVE
Der rote Fade des Expressionismus war die Kriese der Gesellschaft in der wilhelminischen Epoche und diese Kriese verursachte zerstörende Phänomene wie Entfremdung, Mechanisierung aller Lebensbereiche und Umweltzerstörung. Alle Expressionisten hatten bürgerlicher Herkunft und das waren kein Zufall, wirklich fühlten sie sich im Bürgertum fremd und sie litten unter Automatisierung des Lebens, Beziehungslosigkeit, Entfremdung zum Zeitgeist, Vereinsamung und Außenseitertum, die zu Identitätsproblemen, Vater-Sohn-Konflikten und Verzweiflung führten. Der Expressionismus wollte kämpfen und die Kunst und die Sprache waren seine Waffen. Die Kunst sollte den Menschen denken lassen und der Künstler sollte die Welt vernichten, um eine neue zu errichten: die Sklaven der Maschine lehnen sich auf. Zum erste Mal machten die Künstler apokalyptische Bilder und sie hatten Visionen von Weltverfall und Weltende. Die meisten Expressionisten halten sich für radikale Weltverbesserer, die an eine Erneuerung und Verbesserung der Welt durch Gefühl und Aktion glauben.
BELIEBTE GATTUNGEN
Die Expressionisten benutzen am besten drei Gattungen: das Drama, der Roman und die Lyrik, die die Phase bis zu den ersten Kriegsjahren kennzeichnete. Mit diesen drei Gattungen konnten die Expressionisten ihre Gefühlen und Erregungen des Herzens zeigen. Die bedeutendsten Lyriker waren Trakl, Heym, Benn und Stadler.
DIE SPRACHE
Sie konnten nicht die gewöhnliche Sprache benutzen, also sie musste erneuert werden. Die Expressionisten dachten, dass jedes Versglied ein Schrei, ein Schlag war und waren die typischen Verben des Expressionismus „brechen“, „stoßen“, „reißen“,… Mit der sprachlichen und bildenden Gewalt wollten sie seine Unzufriedenheit mit der bestehenden Ordnung ausdrucken. In der Dichtung benutzen sie abgerissene Wörter, isolierte Verben, Pronomen, Ausrufe und es gab keine Syntax mehr.
GEORG TRAKL (1887-1914)
1887 ist Georg Trakl in Salzburg geboren. 1892 ist seine Lieblingsschwester Grete geboren, die in einigen Gedichten als Symbol einer verbotenen Liebe verklart wurde. Er war rauschgiftsüchtig und er wollte ein Apotheker werden, aber das verstärkte die Neigung zu Rauschmitteln (Morphium und Kokain). 1914 wurde er Sanitäter und infolge des Grauens der ersten Weltkrieges wurde er in der psychiatrischen Abteilung des Garnisonspitals zu Krakau integriert, weil er sich dem Leben nehmen wollte. 1914 starb er an einer Überdosis Kokain.
DAS BIEDERMEIER
In der erste Hälfte des 19. Jahrhunderts zeigt die deutsch-europäische Geschichte ein deutliches Doppelgesicht: einerseits die Restauration mit der Wiederherstellung des „Ancient Regime“, andererseits die bürgerliche Revolutionen (1830-1840). Seit 1813 bis 1815 gab es die Befreiungskriege gegen Napoleon und sie hatten viele Neuheiten gebracht: zum Beispiel die Illusion der nationalen Einigung, das Erfordernis einer neuen Verfassung und liberaler Reformen,… Wegen des Wiener Kongresses war das nicht möglich. Der Wiener Kongress sollte den Großmächten Europas eine neue Ordnung geben.
Er dauerte von September 1814 bis Juni 1815, um di politische Karte Europas neu zu bestimmen. Der Kongress war „der Kongress tanzt“ ironisch genannt. Der deutsche Bund trat nach dem Wiener Kongress an die Stelle des alten Reiches. Er war ein loser Zusammenschluss von souveränen Einzelstaaten. Der Bundestag war in Frankfurt und war ein einziges übergreifendes Organ (ein Gesandtenkongress). Der Bund war Handlungsfähig nur, wenn die beiden Großmächte Preußen und Osterreich übereinstimmten. Der Frankfurter Bundestag unterdruckte alle Wunsche auf Einheit und Freiheit gerichtete. Presse und Publizistik waren unter Zensur und man kontrollierte die Universitäten: die Studenten reagierten mit starken Protest.
Die Fürsten waren enttäuscht: sie wollten ihre alten Vorrechte bewahren. Zum, ersten Mal das Volk zufrieden, weil es die Einheit unter Führung eines Kaisers und Freiheit durch Mitregierung wünschte. Es gab eine politische Reorganisation der feudal-konservativen Kräfte und eine Wiederherstellung der Selbständigkeit aller deutschen Fürsten. Das Resultat war ein geschwächtes, uneiniges Deutsche Reich. Bis zum Ersten Weltkrieg gab es eine lange Friedenszeit und schuf Staatsgrenzen.
1815 nahmen Russland, Preußen und Osterreich an der Heilige Allianz, die zum entscheidendsten Instrument der Restauration auf europäischem Gebiet wurde, teil. Am Anfang hatte sie nur positive Zwecke, zum Beispiel die Ordnung in Europa und die Regierung der Volker nach den Grundsätzen der christlichen Religion sichern. Aber bald zeigte sie ihre wahre Natur: sie wurde zu einer Polizeianstalt mit uneingeschränkter Macht. Ihr Zweck war die Herrschaft den absoluten Monarchen zu sichern. Sie übte auch eine sehr strenge Kontrolle über Politik und Kultur aus und sie unterdruckte radikal und liberale Tendenz.
Die Restauration prägte alle Bereiche des öffentlichen und Privatlebens: sie hatte die politische Repression der Andersdenkenden, die Abschaffung aller napoleonischen Staatseinrichtungen, die Wiedereinführung der Leibeigenschaft und die Anerkennung der politischen und sozialen Vorrechte des Adels. Die Restauration reagierte mit gegen alle freiheitlichen Bestrebungen mit Verboten, Zensur und Verbannung von presse- und Gedankenfreiheit. Die Literatur war von der politisch Stimmung determiniert.
FRANZ KAFKA (1883-1924)
Kafka studierte Jura und promovierte in 1906. Später war er als Versicherungsangestellter tätig, obwohl dieser Beruf ihm vom Anfang an nie gefallen hatte. In diesen Jahren begann die Freundschaft mit dem Schriftsteller Max Brod. Kafka näherte sich den sozialistischen Idee, sowie der Philosophie von Nietzsche und Kierkegaard. Der Zwiespalt zwischen dem bürgerlichen Leben am Tage und der Schriftstellerarbeit in der Nacht verursachte in dem schon körperlich schwachen. Die lebenslange Krankheit und die jüdische Herkunft verstärkten noch mehr die Einsamkeit und verzweiflungsvolle Lebenssicht des Schriftstellers.
WIEDERKEHRENDE MOTIVE
Die Tagebucher bezeugen seinen täglichen Kampf ums Leben als Mensch-Dichter und ums Wort als Schriftsteller. Die Welt war ihm zu einem ewigen Schrecken geworden; dem Einzelnen fehlt es an Kraft und Möglichkeit.
DER EINFLUSS DER PHILOSOPHIE VON SÖREN KIERKEGAARD
Kierkegaard gilt als Vorlaufer der Existenzialphilosophie. In Polemik gegen den Hegelismus stellt Kierkegaard dem Allgemeinem das Einzelne gegenüber. Die Existenz erscheint als Möglichkeit. Die einzige Überwindungsmöglichkeit der existenziellen Angst bestehet im Glauben oder im Selbstmord. Dem Individuum begegnen drei Auswahlmöglichkeiten im Leben: das ästhetische Leben, das ethische Leben, und dar religiöse Leben. Aus seiner Lebensangst konnte Kafka dagegen keinen Ausweg im Leben finden.
KAFKA ALS „SCHULDHAFTE AUSNAHME“
Der hypersensible Kafka musste sich selbst sein ganzes Leben lang als eine „schuldhafte Ausnahme“ empfinden: als Jude in einer nicht-jüdischen Stadt, als Deutschsprachiger in einer nichtdeutschsprachigen Stadt, als Burger in einer nicht-bürgerlichen Stadt. Und auch als Jude gehörte er nicht ganz zur christlichen Welt, als indifferenter Jude nicht ganz zu den Juden. Allen diese Tatsachen lassen uns verstehen, wie schwierig ist für ihn war, eine Identität zu finden. Eigentliche war Kafka unfähig in der Wirklichkeit zu leben. Es ist kein Zufall, dass all seine Figuren als groteske und ungeheuerliche Puppen erscheinen. Die Werke Kafkas viele Probleme der Deutung und der Interpretation verursacht.
BRIEF AN DER VATER
„Brief an der Vater“ ist eine autobiographisches Werk. Nie schickte der Sohn Kafka seinem Vater dieses Schreiben, er hatte Angst, dem Vater auf zu direkte Weise zu wiedersprechen. Der große Brief ist nie in die Hände des Vaters gelangt. Der Brief hat die Struktur eines Prozesses mit Anklagepunkten Verteidigung und Urteilsspruch. Gleichzeitig ist sein Brief auch ein Advokatenbrief, der für das Familiengericht bestimmt ist. Hermann Kafka hat den Sohn nicht gelehrt zu leben, er hat mit seiner Persönlichkeit den Sohn unterdruckt.
Franz fühlt sich seinem Vater gegenüber schwach, und der Schwache wird von dem Starken besiegt.
DER PROZESS: „Vor dem Gesetz“
Ein „Mann vom Lande“ kommt und bittet um Eintritt in das Gesetz. Da er den Einlass ins Gesetz für den Augenblick nicht bekomm, verbringt er sein ganzes Leben mit Warten, bis ihm der Türhüter kurz vor seinem Tod gesteht, dass dieser Eingang nur für, ihn bestimmt war.
Paradox ist die Tatsache, dass das Tor die ganze Zeit offen war, und dass der Mann vom Lande keinen Mut gehabt hat, ins Gesetz zu eintreten. Paradox ist aber auch die Tatsache, dass er sein ganzes Leben vor diesem fremden Ort versäumt hat, statt in sein Land zurückzukehren, und fern vom Gesetz weiterzuleben.
DIE LITERATUR IM DRITTEN REICH UND IM EXIL
DIE MACHTÜBERNAHME DER NATIONALSOZIALISTEN: Die Weltwirtschaftskrise von 1929 bedeutete Arbeitslosigkeit, Inflation und politische Instabilität für viele Länder. In diesen Jahren gab es auch die Krise der Weimarer Republik. Aus dieser kritischen Situation zog die Nationalsozialistische Partei von Adolf Hitler großen Nutzen. 1932 wurde die NSDAP (Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei) zur stärksten deutschen Arbeiterpartei. Sie erhielt die Unterstützung der konservativen Parteien und der großen Industriekonzerne; 1933 vollzog sich die Machtübernahme der Nationalsozialisten und Adolf Hitler wurde Reichskanzler. Nach den Wahlen vom März 1933 widmete sich die nationalsozialistische Regierung der systematischen Liquidierung jeder politischen und intellektuellen Opposition, so wie auch aller Andersdenkenden und später der Juden.
HITLERS RASSENLEHRE
Die Rassenlehre waren der Kern der Ideologie Hitlers. Nach dieser „Rassenlehre“ unterschieden sich höhere Rassen von niederen Rassen: am höchsten war die „arische Rasse“, zu der die Deutschen gehören, am niedrigsten waren die Juden. Hitler wollte die Juden vernichten, weil sie die Erfinder des Kapitalismus und des Marxismus waren und weil sie die Reinheit der arischen Rasse verderben können. Hitler hat auch ein Werk geschrieben („Mein Kampf“), in dem er Judentum und Bolschewismus als die Hauptfeinde des Deutschtums erklärte.
DIE NATIONALSOZIALISTISCHE KULTURPOLITIK
Hitler verbotet alle Kulturorgane, wie literarische Vereine, Zeitungen, Zeitschriften, die sich den Grundliniender neuen Regierung nicht einfügten. Manchmal zwang er sie durch Drohungen und Verhaftungen. Der Propagandaminister Joseph Goebbels von allen Schriftstellers, Künstler und Journalisten ein „Gelöbnis treuester Gefolgschaft“. Mit der Bücherverbrennung vom 10. Mai 1933 erreichte der Terror gegen Schriftsteller der Opposition seinen Höhepunkt: die Werke vieler Autoren wie Brecht, Mann, Musil, Döblin, Kafka, Seghers und anderen wurden in der Öffentlichkeit den Flammen übergeben. Während des Dritten Reiches unterschieden sich drei Gruppen Autoren:
- diejenigen, die dem Regime dienten und Karriere machten (nationalsozialistische Literatur)
- diejenigen, die wegen der terroristischen Kulturpolitik oder der Verfolgung ins Exil gingen (Literatur des Exils)
- diejenigen, die weiter in Deutschland blieben, obwohl sie heimlich gegen die nationalsozialistische Diktatur waren (die sogenannte „Inneren Emigration“).
DIE NATIONALSOZIALISTISCHE LITERATUR: Sie besteht in einer Glorifizierung des Deutschtums, in einer Verklärung der deutschen Vergangenheit und in der Verherrlichung von Aktion und Krieg.
INNERE EMIGRATION
Sie ist die Bezeichnung für eine Gruppe Autoren, die zur gleichen Zeit der Exilierten im Vaterland blieben und durch eine verschleierte regimekritische Literatur eine Opposition ausübten. Ihre passive Stellung wurde von vielen Exilautoren kritisiert. Unter den Vertretern der Inneren Emigration waren Bergengruen, Lehmann, Loerke, Seidel, Wiechert, Fallada und Kästner.
DIE LITERATUR IM EXIL
Die Tatsache, dass Autoren ihr Land verlassen, um im Exil zu leben und zu schreiben, war keine neue Erscheinung in der deutschen Geschichte. Ganz neu aber an der Exilierung durch den deutschen Faschismus waren Ausmaß und zeitlicher Umfang der Massenausweisung. Der Reichstagsbrand vom 27. Februar 1933 war für viele Hitlergegner und vor allem Angehörige der Linksparteien das erste Signal zur Flucht. 1933 wurde jede öffentliche Opposition mundtot gemacht: die Gleichschaltungspolitik der Nationalsozialisten war erfolgreich gewesen. Man muss zwischen Exilierung und Emigration unterscheiden. Die Emigranten waren die Juden, die mit der Verschärfung des antijüdischen Terrors auswanderten, um sich im Ausland zu retten. Die Exilierten waren Politiker, Künstler, Publizisten und Schriftsteller, aber sie waren nicht verfolgten. Die Exilierten dachten, dass das Exil ein provisorischer Zustand war und dass der Nationalsozialismus kurze Zeit dauern würde. Exil bedeutete räumliche Trennung, Isolation von der vertrauten Sprache, den alten Lebensgewohnheiten, den geliebten Personen, Konfrontation mit der Feindlichkeit der Ausländer, Erschwerung der Kommunikation der Schriftsteller untereinander,... Viele Exilierten nahmen sich das Leben (Toller, Tocholsky, Benjamin,...). Als Exilländer wurden Frankreich, die Niederlande, die Tschechoslowakei, die Schweiz, Dänemark, die Sowjetunion, die Vereinigten Staaten, Mexiko und Chile vorziehen. Dort konnten sie die politische und kulturelle Aktivitäten gegen den Nazistaat aufnehmen. Für manche Exilierte bedeutete der Aufenthalt in den USA das Ende des Exils (Thomas Mann nahm die amerikanische Staatsbürgerschaft an).
THOMAS MANN
Er wurde 1875 in Lübeck geboren: sein Vater war Kaufmann und dann Senator, seine Mutter war eine Südamerikanerin. Nach dem Tod des Vaters zog er nach München, wo er studierte und 30 Jahre lang als Schriftsteller lebte. Er ging auch mit seinem Bruder Heinrich (er war auch ein Schriftsteller) nach Italien. 1918 schrieb er „Betrachtungen eines Unpolitischen“, wo er die Gründe für die Dekadenz des bürgerlichen Zeitalters analysiert. Für das Werk „Buddenbrooks, Verfall einer Familie“ (1901) wurde er 1929 mit dem Nobelpreis ausgezeichnet. Es war kein Geheimnis, dass Mann mit der neuen Regierung nicht einverstanden war: die neue Macht nutzte die Gelegenheit, um eine Radio- und Pressekampagne gegen ihn zu beginnen. So wurde er zu Emigration gezwungen: zuerst lebte er in Frankreich und in der Schweiz, dann ging er in die Vereinigten Staaten, wo er 1944 die amerikanische Staatsbürgerschaft an nahm. Auch aus dem Exil, schrieb er Essays und Zeitungsartikeln gegen Hitlers Nationalsozialismus. Nach dem Ende des 2. Weltkrieges konnte er wieder nach Europa reisen und 1949 nach Deutschland zurück. Er starb 1955 in der Schweiz.
WIEDERKEHRENDE MOTIVE
Der Konflikt zwischen Geist und Leben (Künstler und Bürger) ist ein zentrales Thema in seinem Werk. Als Grundlagen gibt Mann Schopenhauer, Nietzsche und Wagner an. In seinem Werke verkörpert der Künstler die physische und psychische Dekadenz: er ist von den anderen verschieden (mager, mit schwarzen Haare, mit einem deutsch-lateinischen Namen,...) und oft krank. Die körperliche Krankheit ist die äußere Form einer seelischen Krankheit, einer innerlichen Dekadenz. Die Kunst wird für sie Zufluchtsort. Die echten Bürger sind dagegen körperlich Symbol des Reichtums (groß, mit blauen Augen und blonden Haare, gesund, sie haben keine psychischen Probleme). Sie sind die echte Deutsche, mit typisch deutschen Namen.
Bei Mann spielen auch die Begriffe des Nordens und des Südens eine wichtige Rolle. Der Norden ist das Land des Bürgertums und der Süden ist das Land der Kunst (Thomas Mann wurde im Norden geboren, aber seine Mutter war Südamerikanerin). Thomas Mann war sowohl ein Burger als auch ein Künstler.
TONIO KRÖGER
„Tonio Kröger“ (1903) ist vielleicht das autobiographischste Werk von Thomas Mann. Das zentrale Thema der Novelle ist der Kontrast zwischen Künstlerexistenz und bürgerlichem Leben. Tonio ist der Sohn eines Lübecker Kaufmanns und Konsul und einer südländischen Frau. Nachdem seine Großmutter und sein Vater gestorben sind und das Elternhaus verkauft worden ist, heiratet Tonios Mutter einen Musiker mit italienischem Namen. Tonio gibt sich der Literatur und der Kunst hin. Er macht Erfahrungen jeder Art, er lebt an verschiedenen Orten und schließlich versteht er, dass die Kunst wie ein Fluch ist, der ihn zum Außenseitertum verurteilt. Seine Person hat zwei Aspekte: die Gesundheit, die immer schwächer wird, und die Kunst, die immer mehr verfeinert. In München (Süden) begegnet er die russische Malerin Lisawetta Iwanowna. Sie versteht ganz genau, was Tonio ist: ein „verirrter Bürger oder ein Künstler mit schlechtem Gewissen“; er lebt in zwei Welten und in keine fühlt er sich zu Hause, obwohl er das Leben liebt.
Wenige Monate später unternimmt Tonio eine Reise in den Norden, jenes Reich wo er die ersten Jahre seines Lebens verbracht hat. Nach einem kurzen Aufenthalt in Kopenhagen reist Tonio weiter in das Seebad Aalsgard. Wenn er dort ankommt, versteht er, dass es dort viele Kleinbürger gibt. Am Abend nimmt an einem Ball teil, wo er Hans Hansen und Ingeborg Holm sieht. Von der dunklen Veranda aus beobachtet er den Ballsaal und er nimmt keinen Kontakt zu den Leuten auf. Aus dem Norden schreibt Tonio einen Brief an Lisawetta, in dem er eingesteht, dass er ein Künstler mit Heimweh nach dem Bürgertum ist.
Sprache und Stil: gibt es erlebte Reden und inneren Monologen. Erlebte Rede ist die Bezeichnung für ein episches Stillmittel, das zwischen der direkten und der indirekten Rede, zwischen Rede und Bericht steht. Im inneren Monolog dagegen werden unausgesprochene Gedanken in der Ich-Form wiedergegeben, als ob die Figur mit sich selbst reden wurde.
In diese Novelle spielt auch die antithetische Stilfigur des Oxymorons eine wesentliche Rolle, weil sie als Vereinigung scheinbar unvereinbarer Begriffe, dem Thema des Widerspruches am besten angemessen ist. Auch der Name der Hauptfigur, Tonio Kröger, lasst sich in diesem Sinn interpretieren, Kröger ist ein typisch deutscher Familienname, aber der Name Tonio klingt wie etwas exotisches, das an den Suden denken lasst.
HERMANN HESSE
Hermann Hesse wurde 1877 im Schwarzwald geboren. Sein Vater und Großvater, so wie auch die Mutter, waren Missionare in Indien gewesen. Darauf stammte sein lebenslange Interesse für die orientalische Lebensweisheit und Mystik. Nach der Schule für Missionarskinder sollte Hesse das Theologiestudium anfangen, aber er wurde wegen tiefer Depressionen in einer Nervenheilanstalt interniert. Er bildete sich als Autodidakt und er arbeitete in einer Buchhandlung und später als Antiquar. Er unternahm viele Reisen, nach Italien (1904) und nach Indien (1911), die seine literarische Produktion tief beeinflussten.
Domande da interrogazione
- Was kennzeichnet die Epoche der Romantik und welche politischen Ereignisse beeinflussten sie?
- Welche Rolle spielte Novalis in der Frühromantik und welche Themen prägten seine Werke?
- Wie unterscheidet sich die Spätromantik von der Frühromantik und welche Themen waren in dieser Phase zentral?
- Welche wiederkehrenden Motive finden sich in den Werken von Joseph von Eichendorff?
- Welche Themen und Motive sind charakteristisch für die Werke von E.T.A. Hoffmann?
Die Romantik, die von 1797 bis 1830 dauerte, ist geprägt von der Französischen Revolution, Napoleon, dem Wiener Kongress und der Heiligen Allianz. Sie ist eine komplexe Strömung mit progressiven und konservativen Zügen.
Novalis, der den Begriff "Romantik" prägte, war ein zentraler Dichter der Frühromantik. Seine Werke sind von Melancholie und der Sehnsucht nach dem Unbekannten geprägt, beeinflusst von schmerzlichen Erlebnissen und der Philosophie Schellings.
Die Spätromantik ist weniger philosophisch und theoretisch als die Frühromantik und betont das Nationalgefühl, die Liebe zur Natur und zur Heimat. Sie zeigt eine Vorliebe für die deutsche Vergangenheit und Märchen.
Eichendorff beschreibt die Schönheit der Natur und der deutschen Heimat. Die Sehnsucht bleibt ein dominantes Motiv, und das Lied steht im Mittelpunkt seiner literarischen Produktion.
Hoffmanns Werke sind geprägt von dem Hässlichen, Übertriebenen und Grotesken. Sie thematisieren den Widerspruch zwischen Kunst und Leben und zeigen oft Außenseiter, die in einer künstlichen Welt leben.