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Concetti Chiave

  • Rainer Maria Rilke's upbringing was marked by the separation of his parents and strict military schooling, influencing his worldview and poetry.
  • His early works exhibit Impressionist influences, while his travels, notably to Russia, deepened his connection with mysticism and pantheism.
  • Rilke's collaboration with Rodin in Paris led to a shift in his poetry, focusing on detailed observation and the symbolic significance of objects.
  • The "Ding-Gedicht" concept, where objects are portrayed as if speaking for themselves, highlights Rilke's unique approach to poetry.
  • Rilke's later works, including "Duineser Elegien" and "Sonetten an Orpheus," explore themes of transcendence, the symbolic role of angels, and the immortality of art.

Rilke, Rainer Maria - Leben und Werke

Rilke wurde 1875 als Sohn eines österreichischen Beamten in Prag geboren. Die Trennung seiner Eltern und die harte Disziplin in einer Militärakademie (Mährisch Weißenkirchen) waren zwei schmerzhafte Erfahrungen seiner Kindheit und Jugend, die sein Leben und seine Weltanschauung beeinflussten. An der Prager Universität studierte er Philosophie, Kunst - und Literaturgeschichte. Er war international und kosmopolitisch wie kein anderer Dichter seiner Zeit.
Das Gefühl der Heimatlosigkeit spielt bei ihm eine wichtige Rolle. Tatsächlich reiste er sehr viel: nach München, Berlin, Paris, Venedig, nach Russland, Spanien und Schweden.
Die Gedichte seiner ersten Schaffensperiode („Erste Gedichte", „Larenopfer") stehen im Zeichen des Impressionismus. 1899 und 1900 unternahm Rike mit einer deutsch-russischen Freundin, Lou Andreas Salomè, zwei Reisen
nach Russland, wo er Tolstoi kennen lernte. Das Ergebnis seiner Identifizierung mit den russischen Bauern und seines Sich-Einfühlens in die russische Landschaft war in mystischer Pantheismus: Die Gegenwart Gottes ist in den kleinen Dingen des irdischen Lebens zu suchen; im engen Kontakt mit den Dingen, mit der
Natur kann man sich mit Gott vereinigen. Diese Suche nach Gott steht im Mittelpunkt vom Werk “Das Stundenbuch", das 1905 veröffentlicht wurde. (Das Stundenbuch war im Mittelalter eine Art Laienbrevier, in dem Gebete und Geschichten nach den täglichen Andachtsstunden geordnet waren.) Das lyrische Werk besteht aus drei Teilen. Sie heißen : “Das Buch vom mönchischen Leben", “Das Buch von der Pilgerschaft", “Das Buch von der Armut und vom Tode" und entsprechen den Erlebnissen des Dichters in Florenz, in Russland und in Paris. Die Hauptthemen dieses lyrischen Werkes sind die Gefangenschaft und das Elend der Großstadt, die innerliche Leere der kapitalistischen Welt und der Reichtum der einfachen, frommen Leute. 1899 hatte Rilke ein kleines Werk in rhythmischer Prosa geschrieben, “Die Weise von Liebe und Tod des Cornets Christoph Rilke". Das Stoff geht auf die Geschichte der Familie Rilke aus der Zeit des Türkenkriegs zurück. Entscheidend für Rilkes Entwicklung von der Abstraktheit seiner ersten Phase zu der konkreten plastischen Anschauung der zweiten waren sein Aufenthalt 1900-1902 bei einer Künstlerkolonie in Worpswede (bei Bremen), wo er Clara Westhoff (seine Frau) kennen lernte, und seine Tätigkeit in Paris als Sekretär des Bildhauers Rodin (1902 - 1905 - 1906). Gerade von der bildenden Kunst und vor allem von Rodin lernte Rilke die genaue Beobachtung der Dinge in ihren Einzelheiten. Wie der Bildhauer und der Maler die Dinge plastisch darstellen und ihnen eine Seele schenken, so soll der Dichter die Dinge durch die Sprache repräsentieren. In der Gedichtsammlung “Buch der Bilder" (1902) zeigt Rilke sein neues Verhältnis zu den Dingen. Jedes Ding hat einen Wert an sich und für sich und wird zum Symbol des menschlichen Daseins(Herbsttag). Blumen, Pflanzen, Tiere, Gegenstände werden in ihrem Blühen und in ihrem Zerfallen geschildert und bekommen ein eigenes Leben. In der Gedichtsammlung “Neue Gedichte" (1907) ordnet Rilke kleine Dinge nach Gruppen und Themenkreisen ein: Bibel, Frauen-und Männer Porträts, Landschaften und Stadtansichten (Venedig, Paris, Prag), Tiere (Der Panther). (Der Ausdruck „Ding-Gedicht" wurde 1926 vom Germanisten Kurt Oppert geprägt. In diesem Gedichttypus wird ein Gegenstand oder ein Lebewesen so dargestellt, als ob es über sich selbst spräche. Das lyrische Ich tritt in den Hintergrund, während gleichzeitig versucht wird, das Innere und das Wesen des Gegenstandes auszudrücken.). Für Rilke ist ein Ding nicht nur ein Gegenstand, sondern auch
ein Naturelement, in dem sich der Dichter erkennt; es ist ein Teil von ihm selbst, dem er ein Leben schenkt und das den Dichter bereichert; es ist ein Symbol von etwas Tieferem, das jenseits der Oberfläche eine Allegorie des Lebens darstellen kann. Ein Ding ist der Fingerhut (Geschichten vom lieben Gott): Die Kinder, die den Fingerhut als Gott betrachten, haben ihn in Gott verwandelt und jedes Kind, das den Fingerhut bei sich hat, wird als Führer der Gruppe anerkannt. Die Kinder sind unverdorben, frei von Konventionen und nur auf das Wesentliche aufmerksam. Der Dichter muss Kinderaugen haben, um die Dinge lebendig zu machen.

Ein Ding ist der Baum, der wie der Mensch seine Wurzeln in der Erde hat und nach dem Himmel strebt. Ein Ding ist der Engel, der die Grenze zwischen Erde und Himmel darstellt, der Vermittler zwischen Menschen und Gott; ein Ding ist der Tod: Der kleine Tod, der unerwartet ankommt und auf den der Mensch sich nicht vorbereiten kann und der große Tod, der wie eine Frucht gepflegt wird und zum wichtigsten Erlebnis des Menschen wird, weil der Mensch Zeit hat, nichts unvollendet zu lassen. 1910 wurde der Roman “Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge" veröffentlicht. Es handelt sich um einen autobiographischen Roman, ein Werk in Prosa, das in der Ich-Form das Heranreifen des Protagonisten erzählt. Die Aufzeichnungen sind eine Art Tagebuch, eine Sammlung von Notizen, die nicht immer einer chronologischen Ordnung folgen. Der Protagonist ist ein dänischer Künstler, der in Paris nichts anders als Krankheit, Elend und Tod sieht. Im Mittelpunkt sind Eindrücke, Erinnerungen an die Vergangenheit, Träume des Protagonisten, die die Angst des modernen Menschen vor dem Tod und seine problematische Suche nach Gott darstellen. 1911 folgte Rilke der Einladung der Fürstin Thurn und Taxis auf Schloss Duino an der Adria (bei Triest), wo er die Arbeit an den “Duineser Elegien" begann. In den zehn Elegien wird Rilke immer abstrakter und benutzt immer mehr Symbole. Der Dichter kann nur in der “Ordnung der Engel" Zuflucht aus einem Leben finden, die vom Krieg bedroht wird und sinnlos geworden ist. So wird der Engel die Brücke zwischen Menschen und Gott, Tod und Leben. Das letzte lyrische Werk von Rilke ist die Sammlung “Sonetten an Orpheus" (1923). Der mythische griechische Dichter, der seine geliebte Eurydike aus dem Totenreich wieder in die Welt der Lebendigen zurückführen will, ist das Symbol des Dichters, der in beiden “Reichen" lebt, und der Unsterblichkeit der Dichtung, die die Grenzen zwischen Leben und Tod überwindet. Rilkes Sprache ist eine stark symbolische Sprache, die manchmal schwer zu deuten ist, die Bilder und
Begriffe verbindet, die scheinbar keine Beziehung zueinander haben.

Domande da interrogazione

  1. Welche prägenden Erfahrungen beeinflussten Rilkes Kindheit und Jugend?
  2. Die Trennung seiner Eltern und die harte Disziplin in einer Militärakademie waren zwei schmerzhafte Erfahrungen, die Rilkes Leben und Weltanschauung beeinflussten.

  3. Welche Rolle spielt das Gefühl der Heimatlosigkeit in Rilkes Werk?
  4. Das Gefühl der Heimatlosigkeit ist ein zentrales Thema in Rilkes Werk, da er viel reiste und sich als kosmopolitisch empfand, was seine Dichtung stark beeinflusste.

  5. Wie beeinflusste Rilkes Aufenthalt bei Rodin seine künstlerische Entwicklung?
  6. Rilkes Aufenthalt bei Rodin lehrte ihn die genaue Beobachtung der Dinge in ihren Einzelheiten, was zu einer konkreten plastischen Anschauung in seiner Dichtung führte.

  7. Was ist das zentrale Thema in Rilkes "Das Stundenbuch"?
  8. Das zentrale Thema in "Das Stundenbuch" ist die Suche nach Gott in den kleinen Dingen des irdischen Lebens und die Vereinigung mit Gott durch den engen Kontakt mit der Natur.

  9. Welche Bedeutung hat der Engel in Rilkes "Duineser Elegien"?
  10. In den "Duineser Elegien" ist der Engel die Brücke zwischen Menschen und Gott, Tod und Leben, und bietet Zuflucht aus einem vom Krieg bedrohten und sinnlos gewordenen Leben.

Domande e risposte

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