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Einleitung
Der Austausch von Komplimenten ist eine komplizierte kommunikative Aktivität, die von kulturellen und pragmatischen Gründen abhängt. Ein Kompliment zu definieren, ist nicht so einfach und diese Tatsache hat eine Debatte zwischen Linguisten eröffnet. Betreffend der Höflichkeitstheorie können Komplimente als eine Handlung betrachtet werden, um höflich zu sein. Trotzdem ist die Natur des Kompliments als Sprechakt umstritten geblieben (vgl. Alfonzetti 2009: 37). Wir werden versuchen, den Zusammenhang zwischen Höflichkeit und Komplimenten zu erklären, wie ein Kompliment mit dem "Gesicht" (vgl. Goffman 1995: 338) des Sprechers zusammenhängt und welche Grundsätze der Höflichkeit besser die Funktion von Komplimenten erklären können.
Kompliment als prototypische Realisierung von Höflichkeit
1 Komplimente sind ein zentraler Gegenstand der Reflexion
über Höflichkeit.29 Der Austausch von Komplimenten ist eine gängige Weise, um dem Partner etwas30 Gutes zu tun. Während der Interaktion wünscht der Sprecher dem Partner seine31 Anerkennung und seine Wertschätzung auszusprechen. Es ist durchaus klar, dass32 Komplimente beziehungssupportive Handlungen sind. Nicht zufällig, sehen die33 Linguisten einen Zusammenhang zwischen Komplimenten und dem Austausch von34 Geschenken. Der Kompliment wird auch als „verbales Geschenk“ (vgl. Bonacchi35 2013: 141) bezeichnet. Dagegen ist das Hauptziel der Komplimente der Aufbau,36 Ausbau oder die Entwicklung einer kooperativen Beziehung. Das trifft zu, wenn das37 Kompliment gelungen ist. Es kann auch sein, dass ein Kompliment misslingt und als38 Beleidigung ausgelegt wird.39 Aus diesem Grund ist von Bedeutung, die Reaktion des Zuhörers zu40 berücksichtigen. Wenn man über den Zusammenhang zwischen Komplimenten und41 Höflichkeit spricht,
muss man berücksichtigen, dass man kein gelungenes42 Kompliment, ohne höflich zu sein, machen kann.43 Trotz der Unsicherheit über den Status und der Definition der Komplimente, sind sie per definitionem höflich (vgl. Leech 1983: 106).45 Komplimente unterscheiden sich von anderen Formen der Realisierung von Höflichkeit. Außerdem können sie als die höflichste Handlung betrachtet werden und haben keine anderen relevanten Funktionen. Dagegen können andere Sprechakte mehr oder weniger höflich vollzogen werden.4849505152 Komplimente sind auch ein Beispiel von gewöhnlicher Handlungsweise, um höflich zu sein. Wenn man signalisieren will, dass man den Partner schätzt oder mit ihm kooperieren möchte, dann werden standardisierte sprachliche Muster benutzt, die als idiomatische Formen erklärt werden können.57 Komplimente sind keine Plichthandlungen während der Kommunikation.58 Allerdings istEine Interaktion ohne Komplimente ist weniger effizient und weniger erfreulich. In der Kommunikation sollten die Teilnehmer Wertschätzung und Respekt gegenseitig zum Ausdruck bringen. Dieses Benehmen ist der Hauptzweck von Komplimenten. Aber keine Komplimente auszusprechen, heißt nicht grob zu sein. Höflichkeit kann auch ohne Komplimente erfolgen und dies ist auch eine Möglichkeit, um höflich zu sein. Trotzdem, wie gesagt, wird die Kommunikation weniger angenehm. Daher ist es auch problematisch, Komplimente nur als ein Teil der Höflichkeit zu berücksichtigen. Haben die Komplimente nur das Ziel, eine positive Beziehung mit dem Partner zu etablieren oder auch andere Zwecke? Man kann auch denken, dass Komplimente ein verstecktes Ziel haben. Deshalb soll das Ziel des Kompliments klar sein. Offensichtlich kann der Adressat einige Komplimente als Anbiederung interpretieren und sich daher mit dem Sprecher auf eine Polemik einlassen.
Die Grenzen des erlaubten im allgemeinen und die individuelle Privatsphäre sollten daher immer geschützt bleiben.
Brown und Levinsons Theoriekonzept über Komplimente
Der Austausch von Komplimenten ist ein Teil des von Brown und Levinson genanntem Konzept "positive Face" (vgl. Brown und Levinson 1987: 56-311).
Insbesondere könnten Komplimente in einigen der fünfzehn Höflichkeitsstrategien widergespiegelt werden.
Die Strategie 1 "Notice, attend to H (his interests, wants, needs, goods)" (vgl. Brown und Levinson 1987: 103) ist ein deutlicher Hinweis. Wenn man ein Kompliment ausspricht, bewertet man positiv die Fähigkeiten, das Aussehen und den Charakter des Adressaten.
Die Strategie 2 behandelt die Übertreibung des Interesses und der Anerkennung gegenüber dem Adressat (vgl. Brown und Levinson 1987: 104). In dieser Strategie ist der Gebrauch von prosodischen Merkmalen sehr
verbreitet und wird auch beim Austausch von Komplimenten verwendet. Die Strategie 15 ist die Hauptstrategie der Höflichkeit. Brown und Levinson behaupten, dass der Sprecher die Wünschen des Adressaten verwirklichen will. Um diesem Zweck zu erreichen, werden "verbale Geschenken" ausgetauscht, die nicht nur wertschätzend sind sondern auch zwischenmenschlich Erfolge erwirken. Obwohl diese Strategien einen Zusammenhang zwischen Höflichkeit und Komplimenten herauszustellen scheinen, werden Komplimente bei Brown und Levinson kontraproduktiv betrachtet. Ihrer Meinung nach, sind Komplimente Handlungen, die das "negative Face" (vgl. Brown und Levinson 1987: 56-311) gefährdet, weil Komplimente Neid, Wünsche oder die implizite Forderung des komplimentierten Gegenstands zum Ausdruck bringen. Zudem erklären Brown und Levinson, dass der Sprecher die Freiheit des Adressaten eingrenzt, wenn er sein
Kompliment ausspricht.104 Diese Äußerung ist vollständig gegensätzlich mit den Linguisten anerkannten105 positiven Werten des Komplimentierten. Allerdings geben Brown und Levinson eine106 zweite Definition des Kompliments und sagen, dass Komplimente bedrohende107 Handlungen mildern. Beide Definitionen sind gegensätzlich und in der Praxis nicht108 genau geprüft. Offensichtlich wird hier eine pessimistische und partielle109 Interpretation des Kompliments dargestellt.110 Komplimente sind eine heikle Angelegenheit. Daher sollte man beide Aspekte der111 Höflichkeit in Betracht ziehen:
- Strategische Höflichkeit: sie behandelt eine Strategie um Ziele zu erreichen;
- Normative Höflichkeit: sie behandelt was nach den sozialen Konventionen114 angemessen ist.
Wenn man über den Austausch von Komplimenten spricht, sollte man beide Aspekte116 der Höflichkeit bemerken. Komplimente hängen mit Kulturen zusammen und haben
verschiedene Formen und Funktionen. Daher können sie nicht allgemein betrachtet werden. Kontext, Beziehung zwischen den Beteiligten, Zielen des Sprechers und Auslegung des Adressaten müssen immer berücksichtigt werden. Nach Auffassung von Alfonzetti (2009: 27) können einige Handlungen außerhalb des Kontexts nicht als bedrohend erwägt werden. Daher kann man das Brown-und Levinson-Theoriekonzept als beschränkt betrachten. Komplimente sind nämlich "Face-enhancing Acts" (vgl. Sifianou 1995). Vor allem werden sie als Dankes-Form benutzt. Manchmal können sie auch als eine Strategie um bedrohende Handlungen zu mildern. Komplimente und Grundsätze der Höflichkeit Leech (1983: 106) bezeichnet Komplimente als höfliche Handlungen. Er kann die Rolle der Komplimente in einem Gespräch besser erklären. Nachseiner152 Auffassung hängen Komplimente von Überstimmungs-Maxime und besonders von153 dem Prinzip, der die Maximierung des anderen Lobs vorsieht ab. Durch dieses154 Prinzip kann man das Vorhandensein von Komplimenten erklären: den Adressat zu155 schmeicheln, einen Ziel zu erreichen (strategische Höflichkeit) und die Konventionen156 zu respektieren.157 Jede Kultur fordert den Austausch von Komplimenten in einigen Lagen. Die158 Abwesenheit von Komplimenten wird in einigen Situationen als negativ vermerkt. In159 diesem Fall wird die Abwesenheit von Komplimenten als „positive Face-threatening160 Act“ (vgl. Brown und Levinson 1987: 56-311) betrachtet, weil der Adressat sie als161 Ablehnung und Missbilligung versteht.162 Allerdings können Komplimente auch bedrohend für das negatives Gesicht des163 Adressaten sein. In einigen Kulturen ist das übertriebene oder explizite Kompliment164 fest bedrohend, weil der Adressat ein doppeltes Zielverfolgt.16511 612 Auch die Bescheidenheits-Maxime ist unerlässlich, um die166 Komplimenterwiederung zu diskutieren. Der Komplimentierte steht vor einem167 Dilemma: soll er das Kompliment akzeptieren oder dem Bescheidenheits-Maxim168 folgen? Das Kompliment zu akzeptieren und mit der Bewertung einverstanden zu169 3sein, heißt die Überstimmungs-Maxime170 4befolgen aber auch die Bescheidenheits-Maxime übertreten.171172173174175 Beide Maxime sind gegensätzlich. Der Konflikt wird je nach der Kultur auf176 unterschiedlicher Weise gelöst.177 Komplimente in einigen Situationen auszutauschen könnte eine erforderliche178 Handlung sein, um Respekt gegenüber dem Adressat und den sozialen Konventionen179 zu zeigen.18018118218318418518618718818919019119213 714193194195196197198199 Schlussfolgerungen200 Im Allgemeinen können wir Komplimente als höflichkeitssensitive201 Handlungen betrachten, obwohl Brown-Levinson-Theoriekonzept damit nicht202einverstanden ist. Es ist nicht akzeptabel, abgesehen von der Kultur, Komplimente nur als bedrohende Handlung zu analysieren. Komplimente sind nämlich sehr wichtig für die Interaktion, besonders für die "positive Face" des Adressaten. Die Grundsätzen von Leech sind sehr facettenreich und können sich besser den verschieden Kulturen anpassen. Die von Brown und Levinson gemachte Verallgemeinerung ist weniger