Concetti Chiave
- Stefan Zweig, a prominent writer influenced by Freud, faced Nazi persecution due to his Jewish heritage, leading to his exile and eventual suicide in Brazil.
- The "Schachnovelle," written during Zweig's exile in Brazil, is his last and most famous work, exploring themes of psychological isolation and the clash between culture and Nazism.
- The novella's narrative is delivered by a nameless narrator who plays a dual role as both storyteller and a significant character within the story.
- The story centers around a chess master, Mirko Czentovic, and a former prisoner, Dr. B., highlighting their contrasting backgrounds and the symbolic chess duel between them.
- The novella is rich in symbolism, with chess representing the intellectual battle between the oppressive forces of Nazism and the resilience of cultural and individual identity.
Stefan Zweig wurde 1881 in Wien geboren. Schon um 1930 ist er weltweit berühmt geworden.
Seine literarische Produktion stand unter dem Einfluss von Freud.
In der Nazizeit wurden seine Werke verboten und sein Name stand auf der Schwarzen Liste, weil er jüdischer Abstammung war. Im März 1933, als die systematische Verfolgung jüdischer Schriftsteller begann, wurden Zweigs Bücher verbrennt.
1934 flüchtete er vor den Nationalsozialisten über London und New York, 1938 emigrierte er und verbrachte die letzten Jahre seines Lebens in Brasilien, bei Rio De Janeiro, wo er sich 1942 das Leben nahm.
Wegen der Zerstörung seiner "geistigen Heimat Europa" litt er seit Jahren an Depression.
Die Novelle wurde1943 posthum veröffentlicht.
Die Schachnovelle
Die Schachnovelle ist das bekannte und zugleich letzte Werk von Zweig. Zwischen 1938 und 1941, als er im brasilianischen Exil war, schrieb Zweig die Novelle.
Die Erzählung wird aus der Sicht eines namenlosen Ich-Erzählers geschildert.
Der Ich- Erzähler
Der Ich- Erzähler hat in der Novelle eine Doppelfunktion, als Erzähler (auktorialer Erzähler) und auch als wichtige Nebenfigur der Erzählung. Er ist zugleich Vermittler und Teil des Geschehens. Er ist Beobachter und Berichterstatter (relatore), er beschreibt das Geschehen von auβen und berichtet dem Leser über Fakten und Personen.
Die Erzählweise ist eine gute Mischung aus Beschreibung und Handlung.
Die Handlung
Der Schachmeister Mirko Czentovic befindet sich auf einem Passagierschiff von New York nach Buenos Aires. Er ist ein besonderer Fahrgast.
Am Bord befinden sich auch der Ich-Erzähler, der Öl-Millionär McConnor und der Dr. B.
Einige Passagieren würden gerne gegen den Schachmeister spielen. Der Millionär McConnor bietet Czentovic eine hohe Summe an, damit der Champion akzeptiert, gegen ihn Schach zu spielen. Czentovic ist nur an Geld interessiert, deshalb spielt gegen McConnor die Schachpartie und gewinnt die erste Runde.
Bei der Revanche erscheint der Passagier Dr. B. Er ist ein sehr guter Schachspieler. Er gibt McConnor gute Tipps für die nächsten Züge. Danke seiner Hilfe endet die Partie unentschieden und der Millionär wird vor einer sicheren Niederlage gerettet.
Der Ich-Erzähler und Dr. B. kommen ins Gespräch und Dr. B. erzählt seine Lebensgeschichte und was ist ihm in der Vergangenheit passiert.
Zur Zeit Hitlers gelangt Dr. B. durch einen Spion in die Hände der Gestapo.
Dr. B wird in ein leeres Zimmer des Hotels Metropole eingesperrt, welches nichts auβer einem Bett, einem Tisch, einem Sessel und einer Waschschüssel enthält. Er wird insgesamt ein Jahr unter Hausarrest festgestellt, isoliert und verhört.
In der Isolierung fühlt er eine unerträgliche innere Leere, in der er beginnt, sinnlose Gedanken zu haben.
Nach vier Monaten entdeckt er in einer der Jackentaschen eines Militärmantels ein Buch und stiehlt es. Dieses Buch besteht aus einer Sammlung von Schachpartien. Langsam kann er diese abstrakte Schachsprache verstehen und lernt die Züge auswendig (memorizza).
Dies ist eine Strategie, um mit der Einsamkeit und geistigen Leere fertig zu werden. Er beginnt mit sich selbst zu spielen. Er spielt Tag und Nacht ohne Pause, ohne Essen und ohne Trinken.
Im Laufe der Zeit kann er in seinem Kopf immer besser spielen.
Doch im Spielen gegen sich selbst erfährt er eine Bewusstseinsspaltung zwischen dem „Ich Weiß“ und dem „Ich Schwarz“.
Er wird gleichzeitig zum Spieler und zum Gegner in einer Person, und liegt von da an permanent mit sich selbst in Streit, weil er immer gewinnt, aber auch immer verliert.
Er leidet an einer „Schachvergiftung“, wie er es nennt, und sein körperlicher und psychologischer Zustand wird immer schlechter, bis er eine Nervenkrise hat und ins Hospital gebracht wird. Der Arzt ermöglicht ihm seine Freilassung zu erreichen, sodass gelingt es ihm, sich vor der Gestapo zu retten.
Jetzt befindet er auf dem Schiff und auch wenn er seit 25 Jahren kein Schach mehr gespielt hat, möchte er gegen Czentovic Schach spielen, weil er herausfinden möchte, ob er fähig ist, eine reale Schachpartie zu spielen. Er kann endlich in der Realität seine theoretische Schachkenntnisse anwenden und Schach auβer seines Kopfs spielen.
Bei der ersten Partie gewinnt Dr. B. gegen Czentovic, weil er viel schneller als der Weltmeister kombiniert.
Bei der Revanche wird er immer nervöser, beginnt zu trinken und zu rauchen. Czentovic erkennt die Schwäche seines Gegners und lässt sich immer mehr Zeit für seine Züge, er nimmt sich extra lange Pausen, was Dr. B. sehr erregt.
Dr. B. wird immer nervöser und verliert seine Kontrolle, indem er sein Gegenüber anschreit, dass er schneller spielen soll.
Sein Verhalten erinnert an jenes in seiner Isolationszelle.
Er wird unaufmerksam und es scheint als ob, er in seinem Kopf eine andere Partie spielt, wodurch er am Ende einen banalen Fehler macht.
Der Ich-Erzähler versteht, dass die Situation gefährlich für seine psychologische Gesundheit ist und rät ihm die Partie abzubrechen.
Schließlich entschuldigt sich Dr. B. bei den Anwesenden, verabschiedet sich und beschließt sich nie wieder Schach zu spielen.
Haupt- und Nebenfiguren
In der Novelle sind die Figuren sehr gut charakterisiert.
Schachmeister Mirko Czentovic ist die erste Hauptfigur. Er kommt aus einer armen Familie und ist ungebildet. Er hat sein Talent für das Schachspiel entdeckt und einen groβen Erfolg als Schachprofi erreicht, aber er bleibt roh, unhöflich und arrogant und nur an Geld interessiert. Er hält sich für den wichtigsten Mann der Welt und handelt sich wie ein Roboter, der fast automatisch die kalte Schachlogik beherrscht und mit mechanischer Präzision spielt.
Der Dr. B. ist die zweite Hauptfigur ist das genaue Gegenteil zu Mirko Czentovic. Er ist Rechtsanwalt von Beruf, er ist Österreicher und stammt aus einer hochangesehenen Familie. Er ist klug und kreativ, gebildet und höflich. Während seiner Isolationszeit durch die Gestapo hat er aus einem Buch das Schachspiel gelernt, um seine intellektuelle Wiederstandkraft nicht zu verlieren und sich vor dem Wahnsinn/Irrsinn zu retten. Als sensibler und intelligenter Mensch weiβ er, dass des Gehirn gefordert werden muss, um gesund zu bleiben, Er ist ein kreativer Theoretiker und wird ein genialer Schachspieler, der auch blind spielen kann.
McConnor ist eine Nebenfigur. Er ist ein schottischer Tiefbauingenieur, der in Kalifornien als Selfmademan sehr reich geworden ist. Er ist ein Erfolgsmensch und fühlt sich selbstsicher, d. h. fähig zu erreichen, alles was er will. Er handelt und lebt nach dem Motto „Ich bezahle die Musik, also bestimme ich auch, was gespielt wird“. Er sieht selbstgefällig (pieno di se) aus, aber er versteht zwar wenig von Schach und ist kein guter Schachspieler!
Der Ich- Erzähler ist die zweite Nebenfigur der Novelle. Über die Person des Erzählers erfährt der Leser nur so viel, dass er Österreicher ist und sich gemeinsam mit seiner Frau auf dem Schiff befindet. Alter und Aussehen des Ich-Erzählers werden nicht beschrieben. Auch der Grund seiner Reise bleibt unbekannt.
Während der Schifffahrt arrangiert er die Partien gegen den Weltmeister und am Schluss der Novelle rettet er Dr. B., indem er ihm davon rät, die Partie gegen Czentovic abzubrechen.
Themen und Bedeutung der Novelle
Die Novelle beschreibt die Zeit des zweiten Weltkrieges aus einer anderen Blickrichtung. Die Novelle hat eine politische und psychologische Deutung, sowie einen Bezug zum Leben des Autors. Hauptthemen der Novelle sind: „Schachduell als Kampf zwischen Nationalsozialismus und Kultur“,“ Isolation des Individuums und ihre Folgen“.
Das Schachspiel nimmt eine untergeordnete Rolle in der Erzählung ein.
Zweig verwendet das Schachspiel zwischen den Protagonisten als Symbol für eine feindliche Auseinandersetzung.
Die Gegenüberstellung zwischen Schachmeister Czentovic und Dr. B. spielt doch in der Novelle die wichtigste Rolle.
Die zwei unterschiedlichen Figuren verkörpern zwei geistige Gegensätze.
Dr. B verkörpert die Welt der Kultur, Czentovic verkörpert die Welt des Nationalsozialismus.
Das Schachduell zwischen den beiden Protagonisten steht symbolisch für den Kampf zwischen diesen Welten.
Während des Spiels scheint Czentovic als ein unmenschlicher Schachautomaten, er folgt eine kalte Logik und ist entschlossen sein Ziel zu erreichen, und zwar den Sieg gegen den fragilen Dr. B. Czentovics Verhalten ist typisch materialistisch. Er hat keine Seele, er scheint nicht zu sehen, dass sein Gegner total verrückt wird. Aber er macht alles, damit sein Gegner wahnsinniger wird, weil er völlig skrupellos ist.
Zweig hat zweifellos Ähnlichkeiten in der Figur von Czentovic mit dem Führer Adolf Hitler gezeigt.
Die Niederlage von Dr. B. symbolisiert den Triumph des Nationalsozialismus, der als Totengräber der Kultur vom Autor betrachtet wird.
Auβerdem beschäftigt sich der Autor, wie viele Wissenschaftler um die
Jahrhundertwende, intensiv mit der menschlichen Psyche und untersucht die psychologischen Folgen der Isolierung und der psychischen Folter (tortura).
Schachnovelle kann auch anders interpretiert werden. Sicher basiert sich auch auf der Autobiographie des Autors und auf dem historischen Kontext seines Lebens. Zuerst kann man Stefan Zweig mit der Figur des Ich-Erzählers vergleichen. Sie sind beide Emigranten, die auf einem Schiff nach Südamerika fahren. Auch zweig ist wahrend der nazizeit aus seiner Heimat geflogen
Domande da interrogazione
- Wer war Stefan Zweig und warum wurde er berühmt?
- Was ist die zentrale Handlung der "Schachnovelle"?
- Welche Rolle spielt der Ich-Erzähler in der "Schachnovelle"?
- Welche symbolische Bedeutung hat das Schachspiel in der Novelle?
- Wie wird die psychologische Entwicklung von Dr. B. in der Novelle dargestellt?
Stefan Zweig war ein österreichischer Schriftsteller, der 1881 in Wien geboren wurde. Er wurde um 1930 weltweit berühmt, beeinflusst von Freud, und seine Werke wurden in der Nazizeit verboten.
Die "Schachnovelle" handelt von einem Schachduell auf einem Passagierschiff zwischen dem Schachmeister Mirko Czentovic und Dr. B., einem ehemaligen Gefangenen der Gestapo, der während seiner Isolierung Schach erlernte.
Der Ich-Erzähler hat eine Doppelfunktion als auktorialer Erzähler und wichtige Nebenfigur. Er vermittelt die Geschichte und beschreibt die Ereignisse und Personen aus seiner Perspektive.
Das Schachspiel symbolisiert den Kampf zwischen Nationalsozialismus und Kultur. Dr. B. verkörpert die Kultur, während Czentovic den Nationalsozialismus repräsentiert.
Dr. B. leidet unter den Folgen der Isolation durch die Gestapo, entwickelt eine "Schachvergiftung" und erlebt eine Bewusstseinsspaltung. Sein psychologischer Zustand verschlechtert sich, was schließlich zu einer Nervenkrise führt.