Concetti Chiave
- Der Krebs wird als schleichende Geißel der Menschheit beschrieben, die das Leben der Betroffenen und ihrer Angehörigen stark beeinflusst.
- Der Verlust eines Freundes wird thematisiert, der nach einem langen Kampf gegen den Krebs verstorben ist, und es wird die Problematik einer nicht zugestellten Todesanzeige angesprochen.
- Die Autorin beschreibt ihre Zurückhaltung, private Fragen zu stellen, und legt Wert auf Diskretion aufgrund ihrer beruflichen Erfahrungen mit Schweigepflicht.
- Es wird die Angst um den Ehemann und die Anpassung des Lebensstils zur Bewältigung der Krankheitssituation geschildert.
- Der Wunsch nach Erfolg und Gesundheit bei einer bevorstehenden Operation wird ausgedrückt, verbunden mit Interesse an neuen medizinischen Methoden.
Liebe ---,
vielen Dank für deine ausführliche, wenn auch sehr traurige Mail. Ich sage immer, der Krebs ist eine Geißel der Menschheit, denn er kommt so schleichend. Zuerst sehen die Leute noch normal aus, aber irgendwann - meistens, wenn der Krebs die inneren Organe alle angegriffen hat - siehst du es ihnen an. Ein Freund von uns aus Deutschland ist voriges Jahr mit 60 Jahren gestorben - nach 14 Jahren Kampf! Das Schlimme war, wir sind doch im April in die neue Wohnung gezogen und im Juni ist er verstorben.
Seine Frau hat nach Monaten angerufen und gefragt, ob wir denn nicht die Todesanzeige von ihr bekommen hätten - hatten wir nicht. Die Post hat den Nachsendeauftrag einfach ignoriert! Bella Italia! Helmut ist bald der Telefonhörer aus der Hand gefallen, ich konnte nicht mit Edda reden, ich muss sie aber unbedingt anrufen. Jetzt war ja der Sohn und seine Frau fast eine Woche hier, aber ich konnte nicht über den Tod seines Vaters reden, ich konnte einfach nichts fragen. So geht es mir immer, ich stelle niemals private Fragen, auch nicht bei den besten Freunden. Wenn mir freiwillig jemand etwas erzählt, höre ich nur zu, aber fragen...nie! Viele Leute haben mir schon ihre Geheimnisse anvertraut und mich gebeten, sie nicht weiter zu erzählen. Das brauchen sie gar nicht zu sagen, ich erzähle sowieso niemanden etwas. Ich glaube, das hat etwas mit meinem Beruf zu tun. Wenn du jahrelang der Schweigepflicht unterliegst und sogar vom BND kontrolliert wirst, prägt dich das für ein Leben. Ich habe beim Luftwaffenkommando gearbeitet und durfte nicht über meine Arbeit reden und ich denke, ich habe verlernt, das Private mit dem Beruflichen zu unterscheiden. Vielleicht auch besser so, es gibt nichts Schlimmeres als Tratschtanten.Dein Schwager tut mir sehr leid, ich muss ja auch mit der Angst um Helmut leben, ich weiß wie es ist. YYY, dagegen sind meine Wehwehchen so harmlos, auch wenn's wirklich mal sehr weh tut, es geht immer wieder vorüber. Ich wünsche dir jedenfalls eine erfolgreiche und gute Operation und ich wusste nicht mal, was heutzutage für Methoden für Gallensteine angewendet werden. Mit Nierensteinen kenne ich mich aus, die hat nämlich mein Mann. Sie haben sie aber vollkommen schmerzlos in "Silvestrini" (Perugia) entfernt. Dort hat er ja auch 2 Jahre Chemo bekommen und überlebt, aber die Ärzte haben auch gesagt: Wenn sich neue Knoten bilden (kann sein oder nicht), dann muss wieder Chemo gemacht werden, denn wenn nur einer der Knoten platzt...das war's - und davor habe ich Angst. Wir haben unser Leben daher umgestellt, was vorher so furchtbar wichtig war ist inzwischen unwichtig geworden, wir leben von einen auf den anderen Tag, machen Fotos, fahren weg und reden nie von dieser Krankheit, sonst wirst du ja verrückt. Ich würde mich sehr freuen, wenn du wieder in Ordnung bist, dass du mir mal von dieser Methode berichtest....man weiß ja nie, denn ich lasse selten etwas aus! Ich drücke dir sämtliche Daumen (habe ja nur zwei!) und toi, toi, toi. Viele liebe Grüße - auch an XXX und Bobby -
deine Freundin
Domande da interrogazione
- Was ist die Hauptsorge der Verfasserin in Bezug auf Krankheiten?
- Wie geht die Verfasserin mit privaten Informationen um?
- Welche Erfahrungen hat die Verfasserin mit medizinischen Behandlungen gemacht?
- Wie hat sich das Leben der Verfasserin und ihres Mannes verändert?
- Welche Unterstützung bietet die Verfasserin ihrer Freundin an?
Die Verfasserin ist besorgt über die schleichende Natur von Krebs und die Auswirkungen auf das Leben der Betroffenen und ihrer Angehörigen.
Die Verfasserin stellt keine privaten Fragen und bewahrt Geheimnisse, da sie durch ihren Beruf zur Verschwiegenheit geprägt wurde.
Die Verfasserin hat Erfahrungen mit der schmerzlosen Entfernung von Nierensteinen und der Chemotherapie ihres Mannes in Perugia.
Sie haben ihr Leben umgestellt, legen weniger Wert auf früher wichtige Dinge und leben im Moment, um nicht von der Krankheit überwältigt zu werden.
Die Verfasserin wünscht ihrer Freundin eine erfolgreiche Operation und bietet an, über neue Behandlungsmethoden zu sprechen, während sie ihr Mut zuspricht.